ICH WERDE UM DIE WELT REISEN.

English text
Junge Frau in einem Pusteblumenfeld. I am traveling the world.

Dieses Bild ist im Sommer 2014 entstanden. Gemacht hat es Katha auf einer unserer Wanderungen im Rheintal. 2 Minuten bevor dieses Bild aufgenommen wurde habe ich mir selbst versprochen, dass ich alles daran setzen würde ein Weltreise zu realisieren. Zu diesem Zeitpunkt steckte ich noch mitten im Studium und war dabei nun endlich, endlich, endlich (!) meinen Abschluss zu machen. So schnell es ging wollte ich raus aus der inzwischen zu eng gewordenen Studentenwelt, weg von der Uni an der ich schon seit Jahren nichts mehr zu lernen schien. Sobald ich dieses Foto bekam schrieb ich mit großen Buchstaben "I am traveling the world" darauf. In diesem Jahr verkündete ich meinen so lange schon geträumten Plan jedem der nicht bei drei auf den Bäumen war. Einen Abschluss, 9 Monate Berufsleben, 2 Planungsmonate und 2 Jahre später ist es soweit. Ich werde um die Welt reisen.

 

Die Welt ist groß und vielfältig. Ich möchte sie mit eigenen Augen sehen. Das Lesen in Büchern und Zeitungen von Geschichten aus anderen Welten, anderen Lebenswirklichkeiten, hat mich immer fasziniert. Ich möchte selber solche Geschichten erzählen können. In meiner Generation gibt es unendlich viele Reisende. Man fliegt mal eben in ein Land weit ab von unserer Deutschen Realität, vergisst für ein paar Wochen den Alltagsstress und ergibt sich in ein Leben im Hotel. Pure Entspannung. Das Paradies. Danach geht es zurück in den Job.

 

Ich habe keinen Job oder gar eine klassische Karriere zu dem ich zurückkehren wollte/könnte, bin außerdem eine typische Waage und finde die kleinen Entscheidungen die schwierigsten. Ich möchte mich nicht für EIN Land entscheiden, wenn ich doch eigentlich die ganze Welt erleben möchte; nicht am Anfang schon das Ende sehen; keinen Büroalltag haben. Ich möchte sehen, hören, riechen was es da draußen gibt. Die Freiheit die mir mein Heimatland, meine Geburt und meine Lebensumstände ermöglichen möchte ich voll ausnutzen.

Positano, Italy
Typographie: Wenn nicht jetzt, wann?
Positano, Italy

Jede Entscheidung (Land, Unterbringung, Reiseart) schränkt ein und portioniert das Häppchen von Fremdheit das im Ausland ertragbar zu sein scheint. Was für viele befreiend ist, empfinde ich als schmerzlichen Einschnitt in mein Erleben der fremden Kultur. Ich möchte diese Entscheidungen auf meiner Reise so selten wie möglich treffen müssen. Aus allen kleinen Momenten, Orten und Lebensrealitäten denen ich begegnen werde, hoffe ich am Ende ein besseres Verständnis für meine Welt und Umwelt zu entwickeln. Die Frage „Was ist die Welt?“ möchte ich in einer Art und Weise beantworten können, wie der großartige Alejandro González Iñárritu es virtuos in seinem Film Babel (2006) getan hat. Weit ab von Abstraktion und tief verankert in dem persönlichen Erlebnis. Am Ende entsteht (so die Hoffnung) aus vielen Puzzleteilen ein großes Ganzes und das universell Menschliche wird jenseits von Plattitüden und Generalismen begreifbar.

Stromleitungen in einem italienischen Bergdorf

Gerade stehe ich vor einem Haufen von noch zu sortierenden Sachen, noch zu organisierenden Reisevorbereitungen und noch nicht getroffenen Entscheidungen - nicht unähnlich diesem hochfunktionellen italienischen Stromleitungschaos, welches seit den 50iger Jahren ein gesamtes Bergdorf höchst effizient mit Strom versorgt... So erzählt man sich.

 

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Comments: 1
  • #1

    schnupsi89 (Sunday, 11 September 2016 23:24)

    Sieht aus wie ein kluger, pusteblumenbasierter Entschluss. Chapeau und gute Reise!