FROHES NEUES JAHR!

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Das Highlight meines Aufenthaltes in Finnland: das gefrorenen Meer, Kalajoki, Finnland

Ein kleiner Gruß aus dem Hier und Jetzt. Ich bin immernoch in der Nähe von Helsinki, wo ich mit Raclette und en famille ins neue Jahr rutschen werde. Mir schwirren tausend Sachen im Kopf herum. 2016 hat viel bei mir verändert. Ich bin los gereist. Der erste Schritt ist gemacht. Ich habe die ganze Sache von einem Traum, zu einem Plan und nun zu meiner Realität gemacht. Jetzt muss ich mich mit dieser Realität arrangieren und weiter an ihr arbeiten. Ich muss den Zustand für mich realistisch und lebenswert gestalten. Noch sehe ich vor allem mein Budget schrumpfen, habe Alpträume, die davon handeln, mittellos im Zelt in der kasachischen Wüste aufzuwachen, gemischt mit dem Gefühl, dass das vielleicht gar nicht so schlimm wäre. Wo würde ich dort mein Geld denn ausgeben wollen? Mein Kopf rumort. Angst spielt eine große Rolle.

Ich warte auf mein Visum für Russland. Das erste Visum, welches ich jemals beantragt habe. Für mich ist es ein merkwürdiges Gefühl, dieses Papier haben zu müssen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das noch vor einigen Jahren auch zwischen EU-Ländern Normalität war. In meinen irrationalen Momenten empfinde ich die Zumutung eines Visums als eine Art der Zurückweisung. Als ich geboren wurde, konnten meine Großeltern nur via Transitstrecke den Weg zu uns nach Berlin überwinden. Jetzt sitze ich grübelnd in meinem Zimmer in Seutula und fühle mich vom Russischen Staat gegängelt. Hach, ich freue mich auf die Tage, an denen es normal für mich ist, ein Visum zu brauchen. Ich glaube, der Tag wird kommen.

Eines meines Lieblingsbilder aus Lettland, Herbsstrauß mit Mensch

Mein bevorstehender Aufenthalt in Russland ist weitestgehend organisiert. Um das „Danach“ muss ich mich jetzt kümmern. Dann kommen die größten Herausforderungen, die wildesten Abenteuer. Die mir unbekanntesten Länder und Kulturen. Je näher ich ihnen komme, desto kleiner werden die Probleme, desto größer werden die Lösungen. Jedes mal ist es das Gleiche und trotzdem kommt die Angst immer wieder.

Gerade fühlt sich alles ziemlich schwabbelig an. Bei meinen Recherchen für meine nächsten Schritte ändern sich die Routen, ich komme vom Weg ab und immer wieder auf Indien. Bis ich dort bin wird ein Sommer ins Land ziehen. Vielleicht. Wenn es nicht gut läuft, muss ich die Flucht nach vorne antreten und vielleicht doch in einen Flieger steigen. Werde ich Chennai sehen können? Oder aus Indien direkt weiter müssen?

 

Für dieses neue Jahr gibt es für mich nur eine Priorität.

 

WEITER.

WEITER einen Fuß vor den anderen setzen

WEITER darüber schreiben

WEITER versuchen Menschen zu erreichen

WEITER sehen, denken und fühlen

 

Vielen Dank an alle, die mitlesen, kommentieren und diesen Blog mit mir lebendig werden lassen.

Ich wünsche Euch das Allerbeste für 2017!

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Comments: 2
  • #1

    Kathi Smo (Saturday, 31 December 2016 13:34)

    Liebe Bella,
    schön geschrieben. Besonders interessant für mich die Texte über deine Erfahrungen in Polen. Darüber werden wir sicher mal lange philosophieren können.
    Bis dahin wünsche ich dir einen guten Rutsch ins neue Jahr und ein frohes neues Jahr mit noch viel mehr Erfahrungen und Erlebnissen...
    Kathi

  • #2

    yvokiwi (Saturday, 31 December 2016 16:39)

    Liebe Bella,
    für das nächste Jahr wünschen wir dir ein - weiter so! Viele Grüße an Deine Gastfamilie und allseits einen guten Rutsch ins Jahr 2017! Wir lesen gerne mit und freuen uns über Deine Fortschritte.

    Gruß Ma und Pa