Blauäugig und nichts Arges ahnend begebe ich mich in der Dunkelheit zum Busbahnhof. Meinem Rikschafahrer musste ich einige Male energisch auf die Schulterklopfen, damit er auch in die richtige Richtung fährt.

Um zu Reisen habe ich die Menschen hinter mir gelassen, die meinen Orbit bevölkern und lebenswert machen. Ich wusste ich würde mein Leben damit verbringen zu essen, zu trinken, zu reden, ohne jemals etwas Eigenständiges zu schaffen, wenn ich nicht losziehe.

Ich kann Indien nicht verlassen ohne einen Bollywoodfilm mit indischem Publikum zu sehen. Zu unserem Glück ist gerade ein nationalistischer Bollywoodfilm angelaufen.

Jaipur beginnt mit dem Kampf um eine passende Rikscha. Ein wichtiger Moment, da man von allen Seiten von Rikschafahrern bestürmt wird, die etwas Geld verdienen wollen.

Nachdem mir Weihnachten so gut gefallen hat, fahre ich an Sylvester einen ähnlichen Plan. Ich nehme mir das Bier im Kühlschrank vor, kuschle mich in einen von Kerzen umringten Stuhl und schreibe.

Dies ist mein zweites Weihnachten auf meiner Reise und entgegen aller vorher gemachten Pläne, verbringe ich es in Delhi.

Mein erster Ausflug in Delhi führt mich in den Lodhi Garden. A. fährt mich bis direkt vor das Westtor und wir machen ab, dass wir uns in zwei Stunden am gleichen Ort wiederfinden.

Ursprünglich wollte ich meine Zeit in Indien in einem Ashram verbringen, Yoga machen und zu mir selbst finden. Aber wie immer kommt alles anders.

Wir lassen den schönen rosa Himmel, die freie Sicht und die idyllische Inselluft hinter uns. Delhi.